‘Die Bücherdiebin’ ist ein bewegender Roman der zur Zeit des zweiten Weltkrieges spielt. Darin geht es um das 13-jährige Mädchen Liesel das es mit dem Leben nicht leicht hat. Ihre Mutter gibt sie zu Pflegeeltern und ihr kleiner Bruder stirbt auf der Fahrt dorthin. Völlig verstört und verängstigt landet sie in Molching bei Hans und Rosa Hubermann, die sie kennen und lieben lernt. Auf der Beerdigung ihres Bruders stielt sie erstes Buch und es soll nicht das letzte gewesen sein. Die Bücher werden ihr engster Freund, ihre Herausforderung und sie werden ihr das Leben retten.
Zu diesem Buch scheint es nur zwei Meinungen zu geben: gut oder schlecht, und nichts dazwischen. Ich war mir eigentlich ziemlich sicher das ich zur denen mit der Meinung ‘schlecht’ gehören würde, da mich solche Themen eigentlich sonst nicht ansprechen. Nachdem ich dann die ersten paar Seiten gelesen hatte, dachte ich mich bestätigt, hörte dann aber von vielen Seiten, dass man sich erstmal an den Schreibstil gewöhnen muss. Also hab ich noch etwas weiter gelesen, wollte so schnell nicht aufgeben. Und was passierte? Irgendwann machte es Klick und ich war total drin in dem Buch und hätte am liebsten nicht mehr aufgehört. Ich fand den Schreibstil nicht mehr seltsam und störend sondern total super und angenehm.
Das erste was einem an diesem Buch merkwürdig erscheinen wird, ist die Art der Abschnitte und Kapitel. Erstmal ist das Buch in mehrere Teile eingeteilt, jeder mit einem Namen und dabei steht außerdem: ‘es wirken mit’ was eigentlich eher an ein Stück erinnert, als an eine Geschichte. Dann ist das Buch immer in Abschnitte geteilt, die wunderschön gestaltet sind, aber anfangs auch erstmal komisch sind. Oft wird der vorherige Abschnitt mit einer Andeutung beendet etwa wie: “….und Liesel wurden zwei Dinge klar.”. Und anschließend werden diese zwei Dinge dann, fettgedruckt, beschrieben.
Zusätzlich verwirrend ist sicher die Tatsache, dass das Buch aus der Sicht des Todes geschrieben ist, was dieser dramatischen Geschichte, meiner Meinung nach auf positive Weise, etwas den Ernst nimmt. Komisch erscheint es dann auch, dass in der Geschichte oft schon Dinge vorweg genommen werden, so wird man schon vorher auf den Tod eines Menschen aufmerksam gemacht, der erst später in der Geschichte sterben wird. Auch das mildert die schockierenden Momente etwas ab.
Markus Zusak hat hier eine der schönsten, bewegensten Personen geschaffen über die ich jemals gelesen habe. Die Gedanken und Taten dieses Mädchens sind einfach einzigartig. Obwohl sie stiehlt ist sie so ein herzensguter Mensch und hilft wo sie kann. Obwohl sie die schrecklichsten Dinge erlebt hat, meistert sie das Leben auf eine ganz wunderbare Art und Weise.
Und auch die anderen Personen kann man einfach nur ins Herz schließen, selbst die Pflegemutter, welche oft den Eindruck macht, als wurde sie jeden nur anschreien und nicht mögen, ist sie doch im Herzen ein toller Mensch.
Ein schockierendes und doch realistisches Ende das anders nicht hätte sein dürfen.
Niemals hätte ich gedacht, dass mir ein Buch zum Thema Krieg so gut gefallen würde, dass mich ein Buch so mitreisen könnte wie dieses. Kaum einer in meinem Alter kann sich vorstellen wie es damals gewesen sein musste, mit kaum was zu essen, es immer den Wünschen der Partei rechtmachen zu müssen, immer in der Angst davor einen Fehler zu machen, nicht seine wirkliche Meinung äußern zu dürfen und meiner Meinung nach mit am schlimmsten: Wenn wirklich hilfsbereite Mensch nicht helfen können und dürfen aus Angst, sich somit selbst dem Feind auszusetzen.
Ich kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen und bitte, gebt nicht zu schnell auf, denn es ist es wert, gelesen zu werden.