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Das Schweigen der Toten

Die Kleinstadt Perry Hollow erlebt das Unerwartete. Jahrelang hatte der Sheriff Kat Campbell einen leichten Job, es ereigneten sich nie besonders schwere Verbrechen, alle lebten in Frieden und hatten Vertrauen zueinander.
Doch dann passiert das Undenkbare: Am Straßenrand wird eine Holzkiste gefunden, darin liegend die schrecklich entstellte Leiche eines Mannes. Ihm wurde auf grausame Art und Weise das Leben genommen, ihm wurde der Mund zugenäht, Pennies auf die Augen gelegt und anschließend wurde er in einen Sarg gesteckt.

Für  Kat ist schnell klar, dass dieser Fall zu viel für sie ist und schnell gibt sie die Verantwortung an die Kollegen der Landespolizei ab.  Und damit soll sie Recht behalten, denn der Killer treibt ein grausames Spiel und schickt schon vor der Ermordung des Mannes eine Nachricht an die örtliche Zeitung, mit dem Inhalt einer Todesanzeige.

‚Das Schweigen der Toten‘ beschreibt das absolute Grauen einer jeden Kleinstadt: Plötzlich ist die Kleinstadtidylle gestört und ein möglicher Serienmörder geht um.
Dabei wird die Geschichte nicht aus der Sicht einer bestimmten Person geschrieben, sondern verwendet immer die Erzähler-Perspektive, so dass die Geschichte sich immer wieder auf verschiedene  Personen konzentriert und so jeweils einen tiefen Einblick in deren Leben und vor allem Gedanken ermöglicht.

Besonders gut dargestellt ist dabei Sheriff Kate Campbell. Sie bleibt ihrem Charakter als Kleinstadtsheriff treu und wird nicht plötzlich zur Heldin und löst ohne große Probleme diesen ungewöhnlichen Fall. Stattdessen bleibt es realistisch, sie hat große Schwierigkeiten mit dem plötzlichen Mord in ihrer Kleinstadt und kann sich nur schwer dazu überwinden, sich die grausam zugerichtete Leiche anzusehen.  Somit kann man sich als Leser mit ihr besonders gut identifizieren, da sie genauso so empfindet, wie man es selbst tun würde.
Aber auch die anderen Personen sind sehr gut und vor allem realistisch dargestellt, so dass sich die Geschehnisse leicht als reale Ereignisse vorstellen lassen.

Dabei gibt es ein paar wenige Personen, die man als die Hauptcharaktere bezeichnen kann und die den Großteil der Geschichte ausmachen und steuern. Gerade diese Charaktere tragen alle ihre Geheimnisse mit sich, machen sich immer wieder Gedanken über ein prägendes Ereignis ihrer Vergangenheit, so dass die Aufdeckung dieser, welche erst nach und nach erfolgt, einen großen Teil zur Spannung beiträgt.

Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Buch ließ sich flüssig und angenehm lesen. Außerdem wurden an mancher Stelle die grausigen Details sehr detailliert beschrieben, so dass diese Szenen besonders blutig und packend waren, so wie ich es mag.

Die eigentlichen Ermittlungen sind schließlich diejenigen, die den Leser vollkommen an das Buch fesseln. Immer wieder kommen neue Fragen auf, deren Aufklärung man gespannt verfolgt, wobei jedoch immer wieder neue Aspekte die eigenen Vermutungen vollkommen zu Nichte machen.

An dieser Stelle war es mir jedoch zu unrealistisch, wie viele Verdächtige perfekt ins Schema passten. Zu viele Personen der Kleinstadt erfüllten ganz gewisse Eigenschaften um ins Radar der Ermittler zu gelangen. So wurde zwar einerseits Spannung erzeugt, da sich immer wieder Verdächtige auftaten, jedoch war es irgendwann zu viel des Guten.
Außerdem war ab einem gewissen Punkt für mich ziemlich offensichtlich wer schließlich der Täter war, was durch ein ganz bestimmtes Detail zu erkennen war, jedoch blieben die Ermittler noch länger im Unklaren und man war ihnen so voraus.
Somit war das Ende dann auch nicht ganz so überraschend, blieb jedoch auch trotz des Wissens über den Täter spannend. Dabei war vor allem auch die Aufdeckung der Motive mehr als unerwartet und brachte somit ein gelungenes Ende.

Alles in allem ist dies ein wirklich packender Thriller, der zwar die ein oder andere Schwäche hat, die jedoch durch die packende Geschichte wieder wett gemacht wird.

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Feb 23, 2011