Lust auf einen spannenden Thriller, durchsetzt mit knallharten und angsteinflößenden Details, gepaart mit etwas Phantastischem?
Dann sollte Gerg Gifunes „Blutiges Frühjahr“ genau das Richtige sein:
Schon seit Kindheitstagen sind die vier Jungs Alan, Rick, Donald und Bernard eine Clique und gehen durch dick und dünn. Auch heute noch, nachdem jeder der vier seinen eigenen Weg gegangen ist, nennen sie sich immer noch gute Freunde.
Man sollte denken, dass Menschen, die sich seit vielen Jahren kennen und etliche Momente ihres Lebens miteinander geteilt haben, sich bestens kennen und einander einschätzen können.
Doch genau diese Tatsache scheint Bernard zu widerlegen: Nach seinem Selbstmord (im Winter) stellen die 3 Anderen heraus, dass Bernard ein Serienmörder gewesen sein soll. Und im Frühjahr sollen sich ihnen noch ein paar grausame Dinge eröffnen…
Von der ersten Seite an versteht sich Gifune darin, den Leser völlig in seinen Bann zu ziehen und mit einem solchen Maß an Spannung an das Buch zu fesseln, dass dem Leser endlose Nächte beschert werden. Zum einem durch den Drang immer weiter zu lesen und zum anderen diese nervenzerreisende Story, die es einem eiskalt den Rücken runter laufen lässt.
Immer wieder tauchen überraschende Elemente auf, man wird immer wieder von Neuem mit unerwarteten Ereignissen erneut in den Bann des Buches gezogen. Nach solch einer von Spannung durchsetzen Geschichte setzt Gifune noch eins oben drauf und schockiert mit einem sehr gelungenem, als auch spannendem und packendem Ende.
Er hat das Talent dem Leser die unvorstellbarsten Bilder in den Kopf zu setzen und dort lebendig werden zu lassen. Mit allen nötigen Details beschreibt er die einzelnen Geschehnisse derart präzise, dass sich einem die Haare aufstellen. Man ist so in die Geschichte vertieft, als wäre man selbst dabei und erlebe selbst das Schrecke. Gifune macht diese Geschichte durch seinen tollen Schreibstil zu einem fast schon realen Erlebnis.
Die ausgefeilten und sehr unterschiedlichen Charaktere vervollständigen dabei die einzigartige Geschichte zu einem gelungenem Lesevergnügen. Durch gewisse Erzählstränge kommt man den Charakteren schnell näher und ist fasziniert von ihren unterschiedlichen Charakterzügen. Sehr interessant dabei waren die Rückblicke in die Kindheit der vier Freunde, so dass man deren Entwicklung beziehungsweise das Erwachsenwerden nachvollziehen konnte.
Besonders gut gefallen hat mir außerdem, dass man nicht nur durch eine wirklich gute Story unterhalten wird, sondern dass diese auch zum Nachdenken anregt. Das Thema Freundschaft und die Frage, wie gut man sich wirklich kennt, spielen hier eine immer wiederkehrende Rolle, so dass man sich selbst Gedanken über solche Dinge macht.
Außerdem war es interessant darüber zu lesen, wie sich der Blick auf gewisse Geschehnisse mit dem Alter verändern kann. Wirken manche Taten für ein Kind noch völlig unschuldig, können sie für einen Erwachsenen schon weit mehr bedeuten.
Eine Geschichte, die einen immer wieder von neuem packt und völlig überrascht, gepaart mit einigen sehr interessanten Aspekten zum Thema Freundschaft.
Für jeden Freund der Dark-Fiction auf jeden Fall ein Muss.