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Es

In der Kleinstadt Derry ereignete sich vor 27 Jahren eine grausame Mordserie, bei der vor allem Kinder und Jugendliche ums Leben kamen. Doch die Bewohner der Stadt reden sich mit anderen Gründen raus und wollen das Ganze so nicht wahrhaben, eine Gruppe von sieben Elfjährigen jedoch kommt dahinter. Es ist ihnen allerdings unmöglich sich den Erwachsenen anzuvertrauen, denn ‚Es‘, das Monster aus dem All, dass es auf die Kinder abgesehen hat, ist nur für diejenigen sichtbar, die noch an solche Dinge wie Monster glauben. Somit macht sich “Der Club der Verlierer” es sich selbst zur Aufgabe, Es zur Strecke zu bringen und sie schwören sich, zusammenzuhalten bis sie Es getötet haben.
27 Jahre später, in der Gegenwart, kommt es wieder zu einer solchen Mordserie. Es ist zurück und Es will die Sieben aus dem Club der Verlierer.

Schon die Einleitung erzeugt eine drückende und angespannte Atmosphäre. Einerseits vermittelt sie den unschuldigen Alltag des kleinen Georgies, doch andererseits macht King auch keinen Halt davor, immer wieder zu betonen, dass dies der letzte Tag im Leben des kleinen Jungen bleiben wird, denn der Clown Pennywise wird ihn sich schnappen. All dies spielt sich im Jahr 1957 ab, 27 Jahre später schlägt Es dann wieder zu. Die Geschichte kommt so nach und nach in Gang und die Bewohner der Stadt scheinen sich der Gefahr überhaupt nicht bewusst.

Die Gefühle der Jungen und des Mädchens, bzw. später der Männer und der Frau, werden so realitätsnah und detailliert vermittelt, dass man selbst von der Angst gepackt wird. Obwohl man alle die schlimmen und grausamen Dinge die sich 1957 abgespielt haben noch gar nicht kennt, denn auch der Club der Verlierer erinnert sich erst nach und nach wieder an die Ereignisse, so vermittelt Stephen King allein schon durch die Gefühlsbeschreibungen eine derart düstere Stimmung, dass man schon eine Gänsehaut bekommt, bevor es überhaupt richtig losgeht.

Nach und nach nimmt die Geschichte dann ihren Lauf, wobei zwei Lebensabschnitte der Freunde nach und nach aufeinander zuzulaufen scheinen. Ihre Kindheit, das Kennenlernen und zu Freunden werden, und ihr Erwachsenenleben, ihre verschiedenen Entwicklungen, die doch irgendwo immer was gemeinsam zu haben scheinen, das Zusammentreffen nach so langer Zeit und das gemeinsame wieder Erinnern an die schrecklichen Erlebnisse. Und so laufen diese beiden Abschnitte später fast schon parallel ab, die Ereignisse scheinen sich plötzlich zu wiederholen, sie gehen ineinander über und der sich entwickelnde fließende Wechsel geht immer schneller und öfter von statten je näher man dem Ende kommt, wodurch ein gewisses Drängen vermittelt wird, so drängt es auch den Leser schneller zu lesen,  die Lage spitz sich immer weiter zu, es wird immer packender und man wird von einem schaurigen Gefühl begleitet.

Vor allem gegen Ende gehen die Kapitel allerdings so ineinander über, dass man erstens kaum und nur schwer aufhören kann zu lesen und zweitens findet der Zeitwechsel innerhalb eines Satzes statt, so dass dies anfangs sehr verwirrend sein kann.

Obwohl man eigentlich immer schon im Voraus weiß, wie die jeweiligen Situationen ausgehen, denn schließlich werden durch vorherige Andeutungen, bei den Freunden genau diese Erinnerungen hervorgerufen, so ist man dann trotzdem jedes Mal total gespannt und hofft, dass es vielleicht doch noch irgendwie anders enden wird.

Zwischenzeitlich kommt es immer wieder mal zu längeren Passagen, die eher unspektakulär und unnötig erscheinen, doch wenn man geduldig bleibt, ergeben auch diese einen Sinn, passen ins Gesamtgeschehen und sind vor allem gar nicht so unwichtig, wie sie anfangs den Eindruck vermitteln.
Die Geschichte hat ihren Reiz nicht nur wegen der grausamen Morde die passieren: Alle Dinge rundherum sind interessant zu verfolgen, so vor allem die Entwicklung der Elfjährigen zu erwachsenen Enddreißigern, die sich in ihrer Angst jedoch wieder in Kindesalter zurückentwickelt fühlen. Besonders spannend machen es außerdem die Nebenhandlungen, die Personen außerhalb des Clubs der Verlierer betreffen, da diese eine zu dem Zeitpunkt unwichtige Rolle zu spielen scheinen, das Gesamtgeschehen aber noch stark beeinflussen werden.

Außerdem war ich sehr davon beeindruckt, wie tief durchdacht die Charaktere dieser Geschichte geschaffen sind. Sie alle haben ihre ganz eigene Persönlichkeit, jeder der Sieben hat ein ganz besonderes Merkmal, einen bestimmten Platz, eine bestimmte Aufgabe in der Gruppe inne. Auch die Entwicklung der Kinder zu Erwachsenen ist durch und durch realistisch dargestellt, so dass der ständige Zeitenwechsel keine Schwierigkeiten bereitet und man sich nicht plötzlich mit anderen Personen konfrontiert sieht, weil der Unterschied zu groß wäre.

Zusammenfassend, ist dies ein Roman, der es in sich hat. Vollgepackt mit Spannung, kann man dieses Buch nur schwer zur Seite legen.

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  • Friedelchen

    Danke für die gute Rezi. Obwohl ich großer King-Fan bin, steht dieser dicke Wälzer noch ungelesen im Regal. Vor ein paar Jahren hatte ich mal in den Film reingeschaut und fand ihn grottenschlecht, daher war ich etwas skeptisch, ob mir das Buch gefallen würde. Aber naja, King-Verfilmungen sind meistens Müll, also geb ich dem Buch doch mal eine Chance.

  • literaturressort

    Die Seitenzahl ist ja wirklich gigantisch!
    Mal sehen, ob es mir genauso gut gefallen wird ;)
    Viele Grüße,
    Libby

  • ja,da hat man wirklich nen ganz schönen Brocken vor sich. Aber ich finde es lohnt sich =)

Jan 19, 2011