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Schweigt still die Nacht

Die Kleinstadt Gentry ist geprägt von einer Düsternis, über die keiner so Recht reden möchte. Alle haben Angst davor was sich nachts in der Kleinstadt abspielt und bangen alle sieben Jahre, wenn ein Kleinkind gegen etwas anderes, nichtmenschliches, jedoch dem Kind ähnelnden, ausgetauscht wird.
Jeder weiß Bescheid und doch tut man so als wäre alles in bester Ordnung, keiner traut sich dagegen vorzugehen.
Auch Mackie Doyle wurde als Kind ausgetauscht, doch statt schon nach kurzer Zeit zu sterben, wie es üblich war, schaffte er es, durch die Liebe seiner Schwester, zu einem Teenager heranzuwachsen.
Und schließlich ist es wieder soweit, erneut wurde ein kleines Mädchen entführt und Mackie muss sich dem stellen, was er ist und sich darüber klar werden, ob es für ihn weiter möglich ist, ein normales Leben zu führen.

Schon das Cover sieht sehr düster aus, stellt den wichtigsten Aspekt der Handlung, das Austauschen der Kinder, dar und stimmt somit den Leser schon einmal in die passende Stimmung ein.
Brenna Yovanoff hat die Idee der Dämonen und die Opferdarbietung aufgegriffen und daraus diesen düsteren  Roman gemacht. Dabei geht es jedoch nicht nur darum, wer oder was sich hinter diesen finsteren Geheimnissen der Stadt verbirgt, sondern vorrangig um das Leben von Mackie als Teenager. Auf schöne Art und Weise wird hier eingeflochten, wie ein Teenager versucht, einfach nur sein Leben auf die Reihe zu bekommen, seine Probleme zu bewältigen und einfach nur akzeptiert zu werden und normal zu sein. Doch gerade das Normalsein stellt für Mackie ein großes Problem dar und so kann man gespannt verfolgen, wie er nach und nach dem Geheimnis seines Ursprungs auf die Schliche kommt und gleichzeitig weiterhin versucht, einfach nur ein Junge zu sein, so wie sein bester Freund Roswell.

Mit viel Tiefgang, was Gefühle, Emotionen und anderweitige Beschreibungen angeht, erschafft Brenna Yovanoff eine Geschichte, in der man sich verlieren kann. Durch detaillierte Schilderungen wirken die Geschehnisse und vor allem die Personen fast schon real, sie werden greifbar und so wird auch die Geschichte zu einem realen Erlebnis.

Die Personen an sich werden alle sehr realistisch dargestellt, vor allem durch die Wahl der Ich-Perspektive ausgehend von Mackie, verschafft einen sehr guten Einblick in dessen Gedankengänge.
Und obwohl er einerseits so anders zu sein scheint, plagen ihn doch auch auf gewisse Weise die gleichen Probleme, wie die anderer Teenager, und so werden seine Gefühle gut nachvollziehbar und man kann sich schnell und einfach in ihn hineinversetzen.
Auch die andern Charaktere werden nicht nur oberflächlich behandelt. Zwar ist man durch die Wahl des Erzählstils, durch Mackies Sichtweise beeinflusst, jedoch bleiben die Beschreibungen trotzdem bodenständig und ebenfalls nachvollziehbar.

Die Geschichte selbst besticht vor allem damit, dass eine durchgehen finstere und sehr negativ behaftete Stimmung herrscht, jedoch fehlt dem Ganzen die nötige Spannung. Anfangs wird man noch sehr gefesselt durch die Unwissenheit in Betracht auf die geheimnisvollen Geschehnisse, später sind diese jedoch soweit aufgeklärt, dass diese nicht mehr zum Drang zum Weiterlesen beitragen. Wie die Geschichte im Weiteren verlaufen wird ist dabei schnell zu durchschaubar und trägt somit ebenfalls nicht zur Spannung bei. Auch das Ende ist ziemlich ersichtlich, auch wenn noch einmal kurz ein Flämmchen von Spannung aufzuckt, bleibt es weitestgehend unspektakulär.

Insgesamt eine Geschichte, die auf schaurige Art und Weise zeigt, dass es nicht darum geht, so zu sein wie andere, sondern dass man einfach man selbst sein soll, sich nicht verstellen soll, denn wahre Freunde sehen das, was man möglichweise als Hässlich ansieht, als etwas Schönes und Gutes an.
Ein sehr schöner Erzählstil, dem leider die fehlende Spannung den Garaus macht und somit einen eher faden Beigeschmack zurück lässt.

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Mar 08, 2011