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Die Mutter

Auf dem Highway zu trampen ist mit das Gefährlichste was man tun kann. ‘Die Mutter’ ist sich dieser Gefahr bewusst und trotzdem geht sie das Risiko ein, setzt ihr Leben aufs Spiel und lässt die demütigsten und schmerzhaftesten Sachen über sich ergehen.

Und das alles tut sie nur aus einem Grund: Sie möchte den Mörder ihrer Tochter finden.
Aber nicht nur, dass sie den grausamsten Menschen über den Weg läuft macht die Sache so schwer, sondern auch, dass sie nur ein winzig kleines Detail über den Täter weiß, nämlich dass er ein Tattoo mit ‘Stirb Mutter’ trägt.

Wieso mir solche Bücher wie dieses Angst machen? Weil ich es mag. Manchmal finde ich es wirklich erschreckend, dass ich gerade an solchen Büchern am meisten Gefallen habe. Aber was mich immer wieder beruhigt: 1. Ich bin nicht allein und 2. Diejenigen, die sich die Geschichten ausdenken, sind dabei wohl weit schlimmer dran…

Und “Die Mutter” hat mich erschreckenderweise wirklich richtig umgehauen und zwar im positiven Sinn und dass obwohl beziehungsweise besser weil es die härtesten und abartigsten Szenen enthält, die mir bisher in einem Buch über den Weg gekommen sind.

Immer wieder werden Szenen von Sex, insbesondere in Verbindung mit Gewalt, beschrieben und das auf die unvorstellbarsten Weisen.
Gerade diese Erzählstränge erzeugen absoluten Nervenkitzel, so dass man zwar einerseits das Buch zur Seite legen möchte, um sich von solchen Erzählungen zu erholen, andererseits lässt die Geschichte einen nicht los und man möchte immer weiter lesen und mehr erfahren, wie es der Mutter auf ihrem weiteren Weg ergeht und ob sich all die Qualen, die sie erlebt, letztlich lohnen.

Doch nicht nur diese Teile machen die Geschichte zu dem, was sie ist: nämlich einen verdammt harten Dark-Fiction Roman.
Auch die Geschichten die hinter den einzigartigen und so unterschiedlichen Charakteren stecken, haben mich total gepackt. Nicht nur, dass man eine ganz besondere Entwicklung bei der Mutter miterleben kann, sondern auch die Personen, die nur ein paar wenige Seiten eine Rolle spielen überzeugen sofort und machen die Geschichte zu einer einzigartigen Achterbahnfahrt.

Immer wieder trifft die Mutter auf die verschiedensten Persönlichkeiten und man selbst ist genauso ahnungslos wie sie, was deren Motive angeht. Und plötzlich packt einen die eiskalte Hand im Nacken und man wird mit ungeheuerlicher Kraft in den Sog der Geschichte gezogen, und muss mitverfolgen, wie die Mutter wieder eine äußerst schmerzvolle Situation durchstehen muss.

Dabei fand ich es sehr interessant zu verfolgen, wie sehr sich ein Mensch selbst verliere kann, sein altes Leben und alles was damit verbunden ist zurück lassen kann, ob gewollt oder nicht, und das alles nur aus Liebe zu ihrem Kind.

Der Standardsatz für solche Bücher, der mir gleich nach dem Lesen in den Sinn kam: ” Nichts für schwache Nerven” passt zwar einerseits sicherlich sehr gut auf dieses Buch, andererseits ist dieses Buch alles andere als Standard und selbst für starke Nerven kann diese Geschichte noch nervenauftreibend sein.
Ein ultraharter Psychothriller der tief unter die Haut geht.

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  • Tolle Rezension und es hört sich wirklich nach einem düsteren Buch an… kommt auf meine Wunschliste ;)

May 15, 2011