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Daemon

Es beobachtet. Es lernt. Und es tötet. Matthew Sobol ist einer der reichsten Männer des Silicon Valley und ein Computergenie. Doch seit langem leidet er an einer unheilbaren Krankheit. Exakt in der Sekunde seines Todes nehmen rund um den Erdball Computerprogramme ihre Arbeit auf – zunächst unbemerkt, aber sehr bald schon wird deutlich, dass ein DAEMON den gesamten ­digitalisierten Planeten infiziert hat. Ein DAEMON, der herrscht, ein DAEMON, der tötet. Und in einer Welt, in der alle vernetzt sind, kann ihm keiner entkommen.

Heutzutage ist es meiner Meinung nach ziemlich schwer, in der breiten Menge noch einen Thriller zu finden, der etwas Besonderes an sich hat, der aus der Menge herausstechen kann und mit etwas völlig Neuem aufwartet.

Und mit Daemon ist das meiner Meinung nach gelungen! Hier hat man es mit einem unsichtbaren Feind zu tun und der eigentlich Täter ist bekannt, jedoch tot. Und dass sich hier alles rund um Computer, das Internet etc dreht macht es für mich richtig interessant und beim Lesen merkt man erst einmal wie stark wir doch mittlerweile von diesen abhängig sind, nicht nur zu Hause direkt vor dem Computer selbst, sondern ganz allgemein im unsere Leben, ohne das wir groß darüber nachdenken.

Auf jeder Seite fliegen einem geradezu die Fachbegriffe um die Ohren, was mich selbst zwar wenig bis gar nicht gestört und eher interessiert hat, könnte anderen schnell die Lust am Lesen nehmen. Denn große Erklärungen gibt es hier kaum, nur bei wirklich komplizierten Dingen, die dann auch dem einen oder anderen Charakter des Buches trotz Fachwissen zu hoch sind.
Das soll jetzt aber nicht jeden gleich von dem Buch abschrecken, denn die Grundzüge und der Verlauf der Geschichte sollten auch verständlich sein, wenn man sich mit den vielen Begrifflichkeiten nicht auskennt. Der ein oder andere könnte sich nur eventuell davon stören lassen.

Mit dem Schreibstil kam ich mehr als gut zurecht. Daniel Suarez hat mich gekonnt in den Bann der Geschichte gezogen und weiß genau an den richtigen Stellen die richtigen Mittel einzusetzen um zu garantieren, dass man nicht mehr so schnell mit dem Lesen aufhören möchte.

Auch seine Charaktere sind mehr als gelungen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass sich das Buch stetig wechselnd mal auf die eine, mal auf die andere Person konzentriert, welche die unterschiedlichsten Rollen in diesem Spiel des Lebens inne haben.

Dabei können scheinbar vollkommen unwichtige Personen plötzlich eine enorm wichtige Rolle in der Geschichte spielen, andere dagegen, die einen wichtigen Eindruck machen, als würden sie auf jeden Fall noch den weiteren Verlauf beeinflussen, scheinen plötzlich ganz unwichtig und dürfen eventuell ihr Leben lassen.

Dies hat natürlich wiederrum die Folge, dass man die teilweise so sympathischen und gelungenen Charaktere gar nicht tiefergehend kennen lernen möchte, da man immer wieder mit deren plötzlichen Verlust überrascht werden könnte.

Es gibt aber auch nur wenige Personen, über deren Leben man detaillierte Dinge erfährt. Daniel Suarez hat ein gutes Mittelmaß zwischen oberflächlichem Ankratzen und detaillierten Informationen zum Leben der Charaktere gewählt, so dass diese einerseits nachvollziehbar und realistisch für den Leser werden, aber andererseits auch ihrer Rolle im Buch gerecht, einen begrenzten Raum einnehmen, so dass  durch viele wechselnde Personen keine Langeweile aufkommt.

Gerade das macht die Geschichte unter anderem so interessant. Man kann sich auf nichts verlassen, wird immer wieder von neue Dingen, unerwarteten Handlungen, sowie Taten der Personen völlig überrascht. Man weiß einfach nicht woran man mit dem Daemon ist und womit man zu rechnen hat so dass das Lesen einer Achterbahnfahrt gleicht, denn mit jedem Erfolgsmoment, mit jedem Hoch, wenn eine Lösung des Problems nahe zu sein scheint, folgt auch wieder eine schockierende Abfahrt des Grauens, die einem nicht nur den Atem nimmt, sondern auch etliche Menschleben mit sich reißt.

Ein Thriller der völlig neuen Sorte, der mit viel Fachwissen, dem ein oder anderem zu viel werden könnte. Doch wer sich für das Thema interessiert, der wird hiermit bestens unterhalten und zeitgleich auch ein wenig zum Nachdenken angeregt, wie stark unser Leben heutzutage von digitalen Medien beherrscht wird.

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Aug 23, 2011