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Rot & Ruin

*Sandras komplette Rezension:HIER

Rot & Ruin war alles andere als das was ich erwartet hatte und das in vielerlei Hinsicht. Auch wenn der Hinweis auf dem Cover mich vielleicht schon darauf vorbeireiten hätte  können, hatte ich trotzdem ganz andere Vorstellungen davon, wohin dieses Buch führen würde.
Mit Rot & Ruin habe ich zum ersten Mal zu einem Buch über Zombies gegriffen und deshalb die Vorstellung gehabt, auf furchterregende Zombies zu treffen, deren Hunger nach menschlichem Fleisch zu einer Geschichte führen würde, in der der Protagonist vor diesen weg und um sein Leben laufen und kämpfen muss.

Das Cover der Taschenbuch Ausgabe ist echt heftig, daher gingen meinen Erwartungen genau in die gleiche Richtung. Für mich war es nicht das erste Zombie Buch (Dark Love von Lia Habel und The Death Cure von James Dashner kann man wohl auch dazuzählen), aber eben durch das Cover dachte ich auch, dass die Geschichte schon sehr heftig und gewaltsam sein würde. Durch den Jungen auf dem Bild hatte ich zudem gedacht, dass die komplette Story etwas anders verlaufen würde.

Überraschenderweise liegt der Schwerpunkt der Geschichte jedoch an ganz anderer Stelle. Ohne zu viel verraten zu wollen, beschäftigt sich Jonathan Maberry mit den Auswirkungen eines solchen Ereignisses, der ‘First Night’, an der die Toten plötzlich wieder auferstehen, und ganz besonders damit, was ein solches Ereignis aus den Menschen macht, wie diese damit umgehen und dass es auch unter den schlimmsten Bedingungen immer noch Menschen gibt, die noch weit grausamer sein können als die nach Fleisch trachtenden Zombies, so dass man sich fragen muss, wer in diesem Buch die wirklichen Monster sind.

Anfangs hatte ich so auch meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Ich merkte schnell, dass nicht das kam, was ich erwartet hatte und mir fehlte es an Spannung. Die Geschichte kommt nur sehr langsam voran, was zum Teil daran lag, dass es viel Kennenzulernen gibt. Man erhält nicht nur einen näheren Einblick in Bennys Leben und das der Stadtbewohner, insbesondere auch das seines Bruders, sondern wird auch darüber aufgeklärt, was es mit der ‘First Night’ auf sich hat und wie das Leben sich seit dieser entwickelt hat, was es mit dem ‘Rot & Ruin’ auf sich hat.

Ich kam auch nicht richtig in das Buch rein. Wie du sagst, es wird wahnsinnig viel erklärt und geredet. Ich fand für den Anfang wurde schon ein bisschen zu viel erklärt, dass hat die Spannung ziemlich gedämpft. So manche Details hätte der Autor sich ruhig noch für spätere Zeitpunkte im Buch aufbewahren können.

Irgendwann jedoch machte es plötzlich Klick und es gab einen Umschwung in der Geschichte, so dass ich urplötzlich gepackt war. Eine gewisse Tatsache kommt ans Licht, hier und da ein Detail, das weitere spannende Handlungsstränge versprechen lies, und schon wollte ich nicht mehr aufhören zu lesen.
Man könnte fast von einem Ortswechsel sprechen, denn die Geschichte führte auf einmal an einem anderen Ort fort, der zwar schon vorher besucht und erwähnt wurde, aber den Nervenkitzel auf eine neue Weise deutlich erhöht. Endlich sehen sich Benny und Tom Gefahren ausgesetzt, die mich immer mal wieder überraschten.
Jonathan Maberry überzeugte mich also doch noch, dass er es schafft, eine gewisse Spannung aufzubauen, eine Atmosphäre zu erzeugen, die mich nicht mehr los lässt und gespannt auf mehr macht.

Ganz besonders hat mir der Blick auf die Zombies selbst gefallen. Jonathan Maberry legt hier in Form seines Charakters Tom immer wieder großen Wert darauf, dass man in einem Zombie nicht nur das Monster sehen sollte, denn schließlich handelt es sich bei einem Zombie nicht einfach nur um gefährliches, grauenerregendes Etwas, sondern hinter jedem steckt ein Mensch. Jeder von ihnen war einmal ein Mensch, der eine Familie hatte und dem ein schreckliches Schicksal ereilte.

Hinzu kam, dass ich, so komisch es auch klingen mag, ab und zu auch mal etwas zum Lachen hatte. Benny ist auf seine Art irgendwie süß und macht während des Buches eine starke Entwicklung durch. Das Verhalten des Fünfzehnjährigen führte das ein oder andere Mal zu einem Schmunzeln bei mir. Dagegen der totale Kontrast war sein deutlich älterer Bruder Tom, den ich anfangs, vor allem durch Bennys Ansichten, nicht gleich sympathisch fand. So merkte ich sehr, wie stark ich durch Bennys Gefühle und Gedanken gelenkt wurde, denn so wie seine änderte sich auch meine Meinung zu Tom mit dem Verlauf des Buches.

Hehe. Ich persönlich mochte Tom von Anfang lieber als Benny. Irgendwie war mir der Junge mit seiner „kindischen“ Art und seiner (augenblicklich unbegründeten) Abneigung seinem Bruder als auch den Zombies gegenüber etwas unsympathisch. Vielleicht habe ich es zu sehr ausgeblendet, dass er eben erst 15 Jahre alt ist. Später mochte ich Benny aber auch, besonders durch seine oftmals etwas vorlaute Klappe :D

Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der etwas schleichenden Handlung, kam ich irgendwann an einen Punkt, an dem das Buch mich mit einer spannenden Handlung, mit unerwartetem Schwerpunkt vollkommen gepackt hat. Nicht der typische Zombieroman, wie ich ihn erwartet hätte, aber auf jeden Fall lesenswert. Ich freue mich schon sehr auf das Lesen des nächsten Teils der Trilogie und bin überzeugt davon, dass dieser noch besser werden wird.

Dem kann ich mich nur anschließen. Ich denke auch, dass der zweite Teil vor allem mehr Action bringen wird. Aber wenn ich mir den Klappentext von Dust&Decay so durchlese, denke ich, dass auch das Herz im zweiten Teil nicht zu kurz kommen wird.

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  • Macht echt Spaß. Freu mich schon auf das nächste Buch :D

  • Zombie-Geschichten lese ich ja sehr gerne, auch wenn’s mich immer ziemlich dabei gruselt. :)
    Und “Rot & Ruin” hört sich echt gut an. Scheint vor allem nicht nur so’n brutales Splatter-Buch zu sein (sowas lese ich nämlich nicht!), sondern eins, das sich auch mit den Hintergründen befasst. Schön, kommt direkt auf meine WuLi! :)

    Danke euch!
    Steffi

  • Oh, so eine ähnliche Rezi wollte ich auch mal schreiben -Etwas Ähnliches haben Jill und ich allerdings sogar mal gemacht.. Nur dass daraus ja dann nie was wurde. XD

    (Sehe es gerade so vor mir-

    Ich: Boah, voll beschissen dat Buch. Sollte man verbrennen und dann die Asche vergraben! Die Protagonisten gehören alle vor die Wand! BLahblahblah scheiße blah dumm blah!

    Andere Person: Auch gut fand ich, dass die Autorin dingsbums und blah. Die Charaktere hatten blub, was durch die boings noch viel brumbrum wurde. (..)”)

    Wie auch immer: Geniale Rezension! Mehr davon! : D

    Und Rot&Ruin scheint ja echt ein beliebtes Buch zu sein. Zwei Survey Survivor haben sich das Buch gewünscht!

    • Selbst wenn das Buch scheiße wäre, dass Cover (nicht das was ich hab) sollte man allein schon im Regal stehen haben. (das Cover ist aufklappbar und wird richtig geil xD)

      • Hö? Welches ist das? o.o Ich kenn nur das hier. Und hey, Sweet Captcha! :’D XD

Jan 25, 2012